"Laissez faire" kommt aus dem Franzoesischen, hat nichts mit "fair" zu tun, sondern heisst so viel wie "machen lassen" - also: lass die Kinder selbst entscheiden, was sie tun wollen und was ihrem Empfinden nach richtig ist - wird darunter landlaeufig ein Erziehungsstil verstanden, bei dem die Eltern/Erzieher (hier: Nicht-Erzieher) keine oder wenig Verhaltungsregeln aufstellen. Der partnerschaftliche Erziehungsstil fusst darauf, dass Eltern und Kinder sich in Gespraechen auf bestimmte Dinge (Rechte, Pflichten, Umgangsformen, Lernziele etc.) einigen, die dann von allen eingehalten werden sollen. Da sind dann auch mal die Eltern gefordert, z.B. wenn es heisst "Wenn ich alle Sachen in der uebrigen Wohnung ordentlich halte und meine Schulsachen immer antaendig parat habe, kann ich in meinem Zimmer allein ueber Aufraeumen oder Nicht-Aufraeumen entscheiden, niemand geht da rein - und ihr hoert auf, mir Vortraege zu halten und mich mit Ordnungspredigten zu nerven". Solche Vereinbarungen einzuhalten kann extrem schwierig sein fuer beide Seiten, erfordert eine Menge Erfahrung und Gewoehnung, Bereitschaft, Disziplin usw. etc. Meist laeuft's auch nicht so ideal wie es vereinbart wurde, aber irgendwie lohnt sich's doch - hoffe ich.
Wichtig: wenn Dinge nicht vereinbarungsgemaess laufen, muessen die Eltern eine richtige Balance finden, zwischen normalmenschlichem Verhalten (Aerger, Ausrasten), Humor und Lockerheit, - und Konsequenz, also den Nachwuchs letztlich doch auf seine Versprechungen festzunageln. Sonst fuehrt's dazu, dass das Besprochene den Kids zunehmend am A... vorbei geht.
Wichtig dabei vor allem: die Gewichtung der Dinge im Blick behalten. Ich schlucke gern mal mein Gemecker wegen Kuechenchaos runter, wenn ich merke, dass es bei Themen wie Drogen, Fernhalten von gefaehrlichen Aktionen und "Idiotenkram" (aus "Spass" klauen, Fahren ohne Fuehrerschein oder so) keine Ausreisser gibt. Das muss man sich nur ab und zu immer mal wieder klar machen.