Leider habe ich die Quelle nicht griffbereit, jedoch habe ich einmal irgendwo gelesen, dass schon von einem antiken Griechen überliefert ist, er hätte sich dahingehend geäußert, dass die Jugend keinen Respekt mehr vor dem Alter hätte, ins Wort fallen würde etc. etc. Wenn man die Klagen der heutigen mittleren (dazu gehöre ich) und älteren Generation hört und rückwärts rechnet, so müssten vor einigen hundert Jahren paradiesische Zustände geherrscht haben (was der alte Grieche wohl nicht so sah) und in einigen hundert Jahren hätten wir die Hölle.
Ich denke, dies lässt sich 1:1 auf Eltern übertragen.
Ich glaube, dass es Eltern oder Lehrer nicht schwerer haben, sondern dass sich vielmehr im Rahmen einer sich über die Jahre und Jahrzehnte entwickelnden Persönlichkeit und der damit verbundene Wandel persönlicher Werte die Sichtweise auf Handlungen junger Leute verschiebt. In einer Geo Spezial über das Alter und älter werden fand ich dazu die bemerkenswerte Aussage, dass Menschen mit zunehmendem Alter ihr Leben so gestalten, dass die emotionalen Belastungen möglichst minimiert werden. Vermutlich kann das jeder ab ca. 35 oder 40 selbst nachvollziehen. Wozu sollte man noch eine ganze Nacht durch eine Grundsatzdiskussion mit dem Partner führen, wenn man eh schon weiß, dass sie zu keinem Resultat führt? - Nur ein Beispiel.
Dazu habe ich einmal ein Gedicht gelesen (der Autor ist mir leider entfallen, ich glaube ein Herr Flemming): "Meine Eltern wollen sich nicht mehr ändern, sie wollen in Ruhe gelassen werden." - Mit jungen Menschen hat man allerdings keine Ruhe. Wir sollten auch nicht vergessen, dass Innovationen nicht von alten Leuten kommen, sehr wohl aber die alten Leuten mit einer sich ändernden Welt zurecht kommen müssen.
Zur Prügelerlaubnis bzw. zur Prügelstrafe kann ich nur feststellen, dass es stets leichter ist, mit dem Recht des Stärkeren und damit mit roher Gewalt seinen Willen durchzusetzen. Aber irgendwann ziehen auch Prügel nicht mehr. Man kann auf diese Weise einen jungen Menschen kurzzeitig dazu bringen, ein bestimmtes Verhalten nicht zu zeigen, aber seine Gedanken und Gefühle, seine Wünsche und Bedürfnisse werden dadurch nicht geändert.
Die Fähigkeit, Kinder in die Welt zu setzen, hat nichts mit der Fähigkeit zu tun, selbige zu erziehen (einer der Gründe, warum ich mir keine angeschafft habe). Nachdem aber Eltern ihren Nachwuchs in die Welt gesetzt haben und zu den Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen gemacht haben, die sie nach einigen Jahren sind, bleibt es an den Eltern hängen, mit ihren "Produkten" fertig zu werden.